In der Alternativmedizin gilt die Fußzonenreflexmassage als bewährte Heilmethode, auch wenn ihr Wirkmechanismus bislang noch nicht so recht geklärt werden konnte. Immerhin deuten Studien darauf hin, dass sie genau wie das Barfußlaufen zur Schmerzlinderung, Entspannung und Stressreduktion beitragen kann. Also: einfach mal ausprobieren!
Ein moderner Hype? Wohl kaum. Denn die Fußzonenreflexmassage basiert auf einer jahrtausendealten Tradition, wie ägyptische Wandmalereien aus dem Jahr 2330 v. Chr. vermuten lassen. Und auch in der historischen Thai-Massage, der traditionellen chinesischen Medizin, im antiken Griechenland, bei Indianerstämmen oder auf dem afrikanischen Kontinent – also praktisch rund um den Globus – findet sich eine lange Geschichte der Schmerzbehandlung über spezielle Druckpunkte an den Füßen. Anfang des 20. Jahrhunderts machte der amerikanische Arzt Dr. William Fitzgerald das Konzept in der westlichen Welt populär. Europaweit gibt es heute mehr als 25.000 Anbieter dieser Therapie.
Die Reflexzonen – ein verwirrendes Mosaik
Es kursieren allerhand bunte Bilder von Fußsohlen, auf denen die jeweiligen Reflexzonen und ihre Verbindungen zu inneren Organen, Drüsen, dem Bewegungsapparat, Muskeln und Gewebe dargestellt sind. Eine wirklich einheitliche Darstellung sucht man vergebens – die Abbildungen weichen in den Details häufig voneinander ab oder widersprechen sich sogar. Im Allgemeinen geht die Fußzonenreflexmassage jedoch von folgenden Verbindungen und Wirkungen aus:
Reflexpunkt Verbindung Wirkung
Fußballen Herz, Lunge Stressreduktion, verbesserte Atmung
Mittelfuß Leber, Magen, Niere Verdauungsförderung
Fußgewölbe Niere, Blase Entgiftung
Ferse Unterer Rücken Linderung von Rücken- und Ischiasschmerzen
Großer Zeh Gehirn, Hypophyse Beruhigung des Nervensystems, Linderung von Kopfschmerz
Streicheleinheiten für die Psyche
Wer sich die Füße massieren lässt, fühlt sich generell beruhigt und entspannt – das ist natürlich immer gut fürs aktuelle Wohlbefinden. Entsprechend ausgebildete Therapeuten werben damit, dass der durch die Massage geförderte „Energiefluss“ im Körper auch seelische Blockaden löst, leichte depressive Verstimmungen mildert oder psychischen Belastungen entgegenwirkt. Tatsächlich unterstützen Fußmassagen den Lymphfluss, sodass Stoffwechselprodukte leichter abtransportiert werden. Erwiesen ist außerdem eine positive Wirkung auf die Schlafqualität: Abends durchgeführte Reflexzonenmassagen lassen dich besser einschlafen!
Fürs weibliche Wohlbefinden
Frauen, die unter zyklusbedingten Problemen leiden, können besonders profitieren: Die Fußzonenreflexmassage soll hormonelle Ungleichgewichte im Körper ausgleichen, und eine regelmäßige Therapie sogar das Wohlbefinden während des gesamten Zyklus steigern. Für Schwangere sind Fußmassagen allerdings weniger geeignet. Es besteht der Verdacht, dass die Reflexzonenbehandlung vorzeitige Wehen auslösen könnte – ein Risiko, das werdende Mütter besser nicht eingehen sollten.
Selber massieren – so geht’s
Idealerweise startest du mit einem Fußbad in angenehmer Atmosphäre, das sorgt für eine erste Entspannung. Die Massage funktioniert am besten im Sitzen – dazu machst du es dir mit einem Kissen auf einem Stuhl oder einem Sessel bequem. Mit Sesam- oder Mandelöl, das auch in der ayurvedischen Massage zum Einsatz kommt, kannst du deine Füße sanft einstreichen. Wohlgemerkt: Bei der Reflexzonenmassage geht es nicht um das Kneten der Füße, sondern darum, gezielten Druck auf die entsprechenden Stellen auszuüben – also zum Beispiel die Ferse, um Rückenschmerzen zu lindern.
Achte darauf, dass sich dein Fingernagel dabei nicht in die Haut bohrt. Der Druck sollte bis zu 5 Sekunden anhalten und nicht zu stark sein. Die Behandlung der einzelnen Punkte wiederholst du mit kurzen Pausen mehrmals. Falls ein Reflexpunkt schmerzt, verringere den Druck, halte ihn aber dafür länger, bis sich die Stelle nicht mehr unangenehm anfühlt. Am Ende kannst du noch einmal den gesamten Fuß sanft massieren, das fördert die Durchblutung und verschafft ein angenehmes Gefühl. Danach gönne deinen Füßen 20 Minuten Ruhe und halte sie warm.
Diese einfachen Hilfsmittel kannst du nutzen
Igelbälle sind ideal, um die Durchblutung anzuregen und Verspannungen zu lösen: einfach die Fußsohle darauf ab- und abrollen. Auch ein genopptes Sitzkissen (eigentlich für den Rücken gedacht) lässt sich prima für die Fußmassage zweckentfremden. Versuche auf der stacheligen Fläche stehend die Balance zu halten – mal auf einem, mal auf beiden Beinen. Es gibt auch Schuhe mit genoppten Sohlen, die schon beim Gehen zur Entspannung deiner Füße beitragen. Praktisch sind außerdem Fußmassageroller: Du lässt die Füße einfach im Sitzen vor- und zurückgleiten, den Druck bestimmst du selber.
Quellen und weiterführende Informationen:
https://www.bodyzone.ch/fussreflexzonenmassage/
https://www.medi-karriere.de/wiki/fussreflexzonen/
https://flexikon.doccheck.com/de/Fussreflexzonentherapie